Lupus und Psyche

 

Lupus und Depression

Seelenschmerz ist keine psychische Störung, kann manchmal aber in eine Depression übergehen.



Foto: Rina H. / photocase.de

Für die Betroffenen und ihre Angehörigen ist Lupus oft beängstigend 

Chronische Krankheiten wie SLE sind sehr schwer zu verarbeiten und sie nehmen einen zentralen Platz im Leben ein.

Die Symptome und der unvorhersehbare, schubartige Verlauf der Krankheit stellen eine grosse Herausforderung dar und haben Auswirkungen auf den Alltag, z.B. auf die Rolle einer Person als Mutter / Partnerin oder auf die Leistungsfähigkeit an der Arbeitsstelle oder bei anderen Aufgaben, z.B. im Haushalt.

Daraus resultierende Verluste (relevante Bezugspersonen, körperliche Intaktheit, Lebensziele, Glaube, Überzeugungen, sozialer Status, Besitz …) können zu Traurigkeit, Perspektivenlosigkeit, Freudlosigkeit usw., führen. Diese seelischen Schwierigkeiten sind keine Krankheiten und keine psychischen Störungen!

Anhaltende Überforderung kann zu Depression führen

Die oben dargelegten Belastungen führen bei einem Teil der Betroffenen (ca. ein Drittel) zu längerdauernder Überforderung, die sich psychisch häufig als Depression manifestiert. Depression ist eine Störung, die durch verschiedene Symptome wie Stimmungstief, vermindertem Antrieb, Freudlosigkeit, Konzentrationsstörungen oder vermindertem Appetit und Gewichtsverlust gekennzeichnet ist.   

Die fachärztliche Behandlung, welche einerseits Psychotherapie und anderseits die medikamentöse Behandlung (Antidepressiva) ist bei Depressionen, die die Alltagsfunktionen in Haushalt, Familie und Beruf deutlich beeinträchtigen indiziert. Dabei ist der Einbezug der Angehörigen, die durch die Krankheit sehr betroffen sind, von zentraler Bedeutung.

Die bewusste Auseinandersetzung mit SLE, der als chronische Krankheit ein Bestandteil des Lebens bleiben wird, kann den Leidensdruck deutlich reduzieren und die Lebensqualität langfristig steigern.

Was Sie selbst für sich tun können

  • Planen Sie jeden Tag etwas, das Ihnen gut tut.
  • Halten Sie dies in einem Tagebuch bzw. im Kalender fest.
  • Beziehen Sie Ihre Angehörigen mit ein: Informieren Sie sie über die Krankheit und den Umgang damit und bitten Sie sie um konkrete Unterstützung / Entlastung.
  • Akzeptanz ist ein wichtiger Schlüssel im Umgang mit chronischen Krankheiten. Vermeiden Sie einen anhaltenden Kampf gegen Schmerz und Krankheit.
  • Achtsamkeit, verstanden als bewusstes, sinnliches Leben im Hier und Jetzt ist ein Schlüssel zu neuer Lebensqualität.

Die höhere Akzeptanz des Schmerzes führt zu:  

  • geringerer Schmerzintensität
  • geringerer körperlicher Behinderung
  • weniger Depression
  • weniger Arztbesuchen
  • weniger Ängsten
  • geringerem Schmerzmittelkonsum

Besprechung mit Hausarzt / Psychotherapeut

Wir empfehlen bei anhaltender Traurigkeit, Perspektivenlosigkeit, Freudlosigkeit, die Besprechung mit einer Fachperson.
Mögliche Anlaufstellen neben Ärzten und Therapeuten:  www.rheumaliga.ch und www.proinfirmis.ch