Lupus und Schwangerschaft


Lupus und Schwangerschaft

Um die Risiken zu reduzieren ist es wichtig, dass eine Schwangerschaft frühzeitig und sorgfältig geplant wird.


Eine Schwangerschaft ist heutzutage möglich

In den letzten Jahrzehnten hat das vermehrte Wissen über Schwangerschaften bei SLE-Patienten und die Verbesserung der Therapie dazu geführt, dass sich heute die meisten SLE-Patienten ihren Kinderwunsch erfüllen können. 

Einer Schwangerschaft steht aus medizinischer Sicht nichts im Wege, wenn mindestens 4–6 Monate vor der geplanten Empfängnis eine geringe Krankheitsaktivität vorliegt und keine schwer-wiegenden Organschäden vorhanden sind. Ist ein SLE zum Zeitpunkt der Empfängnis stabil und ruhig, so sind die Risiken für Krankheitsschübe und für Schwangerschaftskomplikationen deutlich niedriger als bei hoher Krankheitsaktivität.

Mögliche Risiken

Trotzdem wird eine Schwangerschaft bei SLE-Patientinnen von Spezialisten als «Risikoschwangerschaft» eingestuft, da sowohl auf Seiten der Mutter als auch auf Seiten des Kindes Risiken bestehen. Bei der Mutter betrifft dies die Behandlung von Symptomen bei Krankheitsaktivität (Schub). Die Gesundheit des Kindes kann durch Komplikationen während der Schwangerschaft wie Fehlgeburten, Wachstumsverzögerungen und Frühgeburt beeinträchtigt werden.

Um die Risiken zu reduzieren, ist es wichtig, dass eine Schwangerschaft frühzeitig und sorgfältig geplant wird. Bereits beim Kinderwunsch wird ein Beratungsgespräch in einer Spezialsprechstunde empfohlen.
  

Während der Schwangerschaft

Da es sich um eine Risikoschwangerschaft handelt, finden bei SLE-Patientinnen Schwangerschaftskontrollen häufiger statt als bei Gesunden. Alle 4–6 Wochen sollte die SLE-Krankheitsaktivität kontrolliert werden.

Grundsätzlich müssen Krankheits- und Schwangerschaftskontrollen an das individuelle Risiko der SLE-Patientin angepasst werden, um so zu einem positiven Schwangerschaftsausgang beitragen zu können.

Oft ist es notwendig, die Therapie vor der Empfängnis auf schwangerschaftsverträgliche Medikamente umzustellen. Keineswegs sollten aber alle Medikamente vor einer geplanten Schwangerschaft abgesetzt werden.

Wichtig für SLE-Patientinnen ist, dass sie gut informiert sind und durch ein interdisziplinär arbeitendes Fachteam betreut werden.

Weiterführende Informationen

Artikel «Kinderwunsch bei Frauen mit Lupus»
im Magazin «lupus» 3/2014
Download PDF
Magazin bestellen

Broschüre «Systemischer Lupus erythematosus» der Rheumaliga Schweiz

Zentrum für Schwangerschaft bei Rheumaerkrankungen,
Inselspital Bern

Universitätsklinik für Rheumatologie, Immunologie und Allergologie, Inselspital Bern