Behandlung


Medikamentöse Behandlung

Eine allfällige medikamentöse Behandlung muss dem individuellen Verlauf der Krankheit angepasst werden.

Foto: apl_d200 / photocase.de

Was benötigen die Betroffenen?

  • Regelmässige ärztliche Kontrollbeurteilungen durch eine Lupusspezialistin oder einen Lupusspezialisten (mit Blut- und Urinkontrollen)
  • Einnahme von Medikamenten: Bei Gelenk-, Hautbeschwerden und Allgemeinsymptomen wie Müdigkeit Antimalarika, bei Organbefall zusätzlich Immunsuppressiva meist in Kombination mit Kortikosteroiden
  • Unterstützung durch Angehörige / Freunde, am Arbeitsplatz und den Austausch mit anderen Betroffenen
  • Regelmässige – auch nur leichte – körperliche Tätigkeit (Bewegung)
  • Ausgewogene Ernährung (reichlich Fisch / Fischöle, Calcium und Vitamin-D3)
  • Minimierung / Optimierung von Herzkreislauf-Risikofaktoren (Rauchen, Übergewicht, erhöhter Blutdruck, erhöhtes Cholesterin, Diabetes mellitus = Zuckerkrankheit.)
  • Auf der psychologischen Ebene: In einen «freundschaftlichen Kontakt» mit der Krankheit treten.

Weshalb ultraviolettes Licht meiden?

Photosenisibilität

Als Richtregel gilt: Wenn der eigene Schatten kürzer ist, als man selbst, sollte man die Sonne meiden.

Sonnenstrahlen (insbesondere UVA -Strahlen) haben bei den meisten Lupuspatientinnen und -patienten einen negativen Einfluss auf das Wohlbefinden. Zu beachten ist, dass die Sonneneinstrahlung nicht nur die Hautprobleme verstärkt, sondern dass sich auch der Zustand betroffener innerer Organe verschlechtern kann. Sonnenlicht kann zu vermehrter Expression von Ro = SSA führen und so die Bildung von SLE-spezifischen Antikörpern verstärken, was zu einem Lupus-Schub nicht nur an der Haut führen kann. Sonnenschutz ist daher wichtig und beinhaltet am Schatten bleiben, vor Sonnenlicht schützende Bekleidung tragen und Sonnenschutzcrèmen mit hohem Schutzfaktor anwenden.

Therapien

Grundregel: Die Patientinnen und Patienten sollten in Absprache mit ihrer Ärztin bzw. ihrem Arzt herausfinden, welche Therapie ihnen am meisten Wirkung bringt.

Beim SLE handelt es sich um eine chronische Krankheit, welche in der Regel in Schüben verläuft. Länger dauernde ruhige Phasen, können abrupt in eine äusserst aktive Erkrankung übergehen. 

Die medikamentöse Behandlung muss entsprechend den individuellen Symptomen / Befunden und dem individuellen Verlauf angepasst werden. Da der individuelle Verlauf nicht sicher im Voraus bestimmt werden kann, sind regelmässige ärztliche Kontrollbeurteilungen notwendig.

Verschiedene Medikamente können zur Behandlung des SLE eingesetzt werden. Die Art und Dosis von Medikamenten wie Antimalaria-Mittel, Kortison und Immunsuppressiva ( = Basismedikamente) sind abhängig von der Schwere der Beschwerden und den involvierten Organen. In speziellen Situationen kann eine Therapie mit Biologika sinnvoll sein. Unterbehandlung ist so schlecht wie Überbehandlung!

Eine profunde Abklärung durch einen Lupusspezialisten/-in ist zwingend empfohlen.

Hier finden Sie Fachpersonen (Ärzte).

Auch ist es sehr wichtig, dass eine zufriedenstellende Arzt-Patienten-Beziehung aufgebaut und unterhalten wird.

Ausführliche Informationen zu den obgenannten Arzneimitteln (Steroidale Antirheumatika und Basismedikamente) und zu weiteren Medikamenten (wie Nichtsteroidale Antirheumatika, Schmerzmittel =Analgetika, Osteoporose-Medikamente) finden Sie in der Broschüre «Medikamente» der Rheumaliga Schweiz.

Liegt zusätzlich zum SLE ein Antiphospholipid-Antikörper-Syndrom vor, müssen auch blutverdünnende Medikamente eingenommen werden.

Alternative Behandlungsmethoden 

Vielfach ist es wirkungsvoll, wenn die medizinische Behandlung durch ergänzende Therapien begleitet wird, z.B. Massage, Physiotherapie, Wassergymnastik, Ergotherapie, Thai-Ji, Qi-Gong, Traditionelle Chinesische Medizin (TCM).

Alternativtherapien können bei Patientinnen und Patienten vielfach bewirken, dass die Bewältigung der Krankheit auch psychologisch / seelisch besser gelingt.

Psychologische Beratung 

Die Beeinträchtigungen im Alltag durch Schmerzen und die Tatsache, dass der zukünftige Krankheitsverlauf oft nicht sicher vorausgesagt werden kann, belasten viele Betroffene auch psychisch.

Weil SLE in der Öffentlichkeit kaum bekannt, der Name schwierig auszusprechen und das Krankheitsbild komplex ist, ist es für viele Betroffene nicht einfach, über die Krankheit zu sprechen.

Es kann hilfreich sein, eine psychologische oder psychiatrische Therapie in Betracht zu ziehen. Eine Psychotherapie kann Betroffene im Umgang mit belastenden Aspekten der Krankheit unterstützen und das psychische Wohlbefinden verbessern.